GMS Kraichtal (Druckversion)

Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Struthof

„Gegen das Vergessen“: Unter dieser Losung stand am 28. März 2017 die Studienfahrt der beiden neunten WRS-Klassen der GMS - Münzesheim in das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof. Wie schon seit vielen Jahren wurde die Fahrt auch dieses Mal von GMS-Konrektor S. Moch organisiert und  vom Förderverein der Schule finanziert. Begleitet wurden die Klassen auch von GMS-Rektor M. Fuchs, Pfarrer H. Nasarek und den beiden Klassenlehrern M. Wanner und M. Sänger.

Die Anreise zum Konzentrationslager Struthof im Elsass wurde durch einen Zwischenstopp in Straßburg unterbrochen, um gemeinsam mit den Schülern bei herrlichem Frühlingswetter das Straßburger Münster zu besichtigen.

Gegen Mittag kamen wir in Natzweiler-Struthof an. Das Lager selbst liegt in etwa 800 Meter Höhe in einer groteskerweise malerisch schönen Berglandschaft. Hier wurden während der Naziherrschaft etwa 52.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert und über 22.000 von ihnen verloren dort ihr Leben. Viele von ihnen waren Widerstandskämpfer, Juden, Homosexuelle. Die Häftlinge wurden systematisch umgebracht oder starben infolge von Krankheit, menschenunwürdiger Behandlung, Entbehrungen wie Hunger und Kälte, medizinischen Experimenten oder der kräftezehrenden Arbeit im Steinbruch.

Die Führung auf dem Gelände fand in Gruppen unter der fachkundigen Leitung von Herrn Moch, Herrn Nasarek und den Klassenlehrern statt. Tiefe Betroffenheit erregten bei den Schülern die acht Wachtürme rund ums Lager und der noch erhaltene doppelte Stacheldrahtzaun.Die vier verbliebenen Baracken verdeutlichen auf erschreckende Weise das Grauen, dem die Inhaftierten damals schutzlos ausgesetzt waren. Es handelt sich dabei um den Bunker (Gefängnis), das Krematorium und um das Museum mit seinen erschütternden Dokumenten, Bildern und Originalgegenständen aus dieser Zeit.

Außerhalb des Lagers befindet sich ein kleines, eher unscheinbares Gebäude, das durch einen kurzen Spaziergang talabwärts zu erreichen ist. Noch einmal mussten sich hier die Schüler und ihre Begleiter mit einem weiteren Ort des Grauens auseinandersetzen. In diesem Gebäude befindet sich ein etwa 10 Quadratmeter großer, bis zur Decke gekachelter Raum, der als Gaskammer diente. Hierin fanden über 90 Frauen und Männer den Tod. Ihre Körper sollten pseudomedizinischen Versuchen dienen. Alle Getöteten wurden für die Vergasung aus dem Vernichtungslager Auschwitz nach Struthof deportiert.

Tief bewegt von diesen Eindrücken traten wir die Heimreise an. Alles, was die Schüler über den Holocaust und seine Opfer im Unterricht erfahren hatten, wurde bei diesem Besuch traurige, greifbare Wirklichkeit. Die Fahrt nach Struthof war eine wichtige Erfahrung für die Schülerinnen und Schüler, denn das Begreifen geschichtlicher Ereignisse steht auch immer mit dem Erinnern und der Begegnung mit geschichtlichen Zeitzeugen in enger Verbindung.

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